Der Klub der grünen Daumen 

und der Kraftquellenweg

VON MARTINA PARKER

ZAUBERKRAFT AUS DER ERDE

Der Klub der Grünen Daumen erreichte eine Lichtung. »Schaut mal dort hinunter«, wies Oma Hilda an. »Seht ihr das Gebäude? Da wird das Waldquelle Mineralwasser abgefüllt. Die Quelle dafür entspringt am Fuße des Paulibergs.« 

»Und was hat das Wasser mit dem Vulkan zu tun?«, fragte Letta.

 »Also schau«, begann Johanna. »Das Burgenland war vor ganz langer Zeit, etwa vor 16 Millionen Jahren, von einem Meer bedeckt. Danach kam die Eiszeit und brachte Steine und Schotter mit sich. Unter der Erde liegen jetzt viele verschiedene Schichten
wie Ton, Sand, Schotter und auch ganz besondere Gesteine, eben auch die von dem Vulkan.«

Letta nickte.

»Wenn es regnet, sickert das Wasser langsam durch all diese Schichten. Dabei passiert etwas Magisches: Das Wasser wird von den Schichten gereinigt, wie durch einen natürlichen Filter. Gleichzeitig nimmt es ganz viele wertvolle Mineralstoffe 
und Spurenelemente aus den Gesteinen auf. So entsteht Mineralwasser.«

»Apropos, ich bin durstig«, sagte Mathilde. Sie holte eine Flasche Mineralwasser und
ein paar Becher heraus, verteilte diese und schenkte allen ein.

»Die Mineralien sind wichtig für den Körper«, erklärte die Köchin. »Bei uns im Well-
nesshotel war mal eine Wassersommelière. Gerlinde Mock ist eine Expertin für Mineralwässer. Sie hat mir folgende Infos mitgegeben.«

Mathilde zog ihr Mobiltelefon heraus, öffnete ein Dokument und las vor.

»Waldquelle Mineralwasser enthält viel Calcium, das unsere Knochen und Zähne stark macht, und Magnesium, das gut für den Stoffwechsel und die Verdauung ist. Es ist natriumarm, was positiv für Blutdruck und Kreislauf ist. Außerdem enthält es Sulfat, 
das die Leber unterstützt, und Hydrogencarbonat, das überschüssige Säuren im Körper neutralisiert. Und Jodid ist wichtig für die Hormonproduktion in der Schilddrüse.«

»Wassersommelière, das klingt nach einem spannenden Job. Was macht man da genau?«, wollte Vera wissen.

»Das Jobprofil ist ähnlich wie bei den Weinsommelièrs. Bei einem Menü mit Weinbegleitung sollte das Wasser auch zum servierten Wein passen. Denn
alle Mineralwässer schmecken anders und auch der Kohlensäuregehalt verändert den Geschmack des Weines, den man trinkt.«

»Das klingt spannend«, sagte Vera neugierig.
»Erzähl mir mehr.«

»Rotwein enthält Gerbsäure. Wenn man ein stark sprudelndes Mineralwasser dazu trinkt, schmeckt Rotwein bitter und fühlt sich auf der Zunge pelzig an. Zu Süßwein passt kohlensäurehaltiges Wasser jedoch perfekt. Beim Essen ist es ähnlich. Je defti-
ger das Gericht, desto mehr Eigengeschmack und Kohlensäure im Mineralwasser verträgt es.«

»Ich hab’ Hunger, wann sind wir endlich da?«,
maulte Letta.