TAG DES WASSERS 2024
Wasserarten & begleitendes Gesundheitsmanagement
Wässer schaffen den Spagat zwischen Lebensnotwendigkeit, essentiellem Produktionsmittel und Genuss!
22. März 2024
TERROIR IN PERFEKTION
Besonders Mineral- und Heilwässer spiegeln Terroir wider, erzählen von der regionalen Hydrogeologie und sind durch ihre Entstehungsgeschichte einzigartig in Geruch, Geschmack und Wirkung.
Wassertropfen sickern Jahrzehnte bis Jahrtausende lang durch Gesteinsschichten, werden dabei gefiltert, gereinigt und reichern sich mit Mineralstoffen und Spurenelementen an. Sie werden unverändert und gereift direkt an der Quelle unter sehr hohen Qualitätsstandards abgefüllt.
Wir erleben diese Reise über Geruch, Geschmack und Haptik. Mineral- und Heilwässer
erzählen ihre Geschichte sensorisch in Form von bitter-süßem Magnesium, salzigen
Natriumverbindungen, austrocknendem Calcium aus Urmeeren, cremigem
Hydrogencarbonat oder säuerlicher Kohlensäure, die durch Vulkanismus über
Spannungsrisse in gelöster Form für Prickeln und Haltbarkeit sorgt.
WASSERARTEN UND IHRE UNTERSCHIEDE
Leitungswasser, Quellwasser, Tafelwasser, Natürliches Mineralwasser und Heilwasser sind definitiv nicht vergleichbar. Sie unterschieden sich durch gesetzliche Vorgaben, ursprünglicher Reinheit, Quelltiefe und Verweildauer, erlaubten Behandlungsverfahren, Inhaltsstoffen und amtlicher Anerkennung bzw. Nutzungsgenehmigung.
Mineral- und Heilwässer sind Naturprodukte von ursprünglicher Reinheit, besonders
geschützt und kontrolliert, mit wertvollen Mineralstoffen und Spurenelementen, mit oder ohne Kohlensäure. (8) Diese Inhaltsstoffe sind am Etikett ausgewiesen und ihre Wirkung kann gezielt eingesetzt werden. Sie benötigen eine amtliche Anerkennung und Zulassung und dürfen nachträglich nicht behandelt werden. Einzig die Zugabe bzw. die Entnahme von Kohlensäure bzw. das Enteisen (der Entzug von Eisen) sind erlaubt. Festgelegte Grenzwerte für zB Arsen, Cadmium, Chrom usw. dürfen selbstverständlich nicht überschritten werden.
Heilwässer verfügen zudem über eine wissenschaftlich nachgewiesene, heilende, lindernde oder vorbeugende Wirkung aufgrund der Mineralstoffkombination oder des CO2-Gehalts.
Leitungswasser stammt in Österreich hauptsächlich aus Grund- und Quellwasser. Für
genusstaugliches Trinkwasser darf es bei Bedarf zahlreichen Behandlungsverfahren wie zB Ozon- oder Chlorbehandlungen unterzogen werden. Das ist für natürliche Mineralwässer und Heilwässer strengstens verboten. (1,2,10)
DER MEHRWERT DER INHALTSSTOFFE VON WASSER
Menge und Art von Inhaltsstoffen sind als Analyseauszug am Flaschenetikett von Mineral- und Heilwässern zu finden. Die Wirkung in Mineral- und Heilwasser ist Wissenschaftlich evident (6,7,9).
Für Pairings, Completings oder gesundheitliche Wirkung sind die Werte für Mineralstoffe, Spurenelemente und CO2-Gehalte ausschlaggebend. Der Mineralstoffmix liegt bereits in gelöster Form vor und ist für unseren Körper mit jedem Schluck sofort verfügbar. Noch dazu in einem sehr hohen Maß – das Institut für Medizinische Physiologie der Universität Wien attestierte eine Bioverfügbarkeit für Calcium mit 84 % und Magnesium mit 92 %. Daneben können noch Hydrogencarbonat, Sulfat, Chlorid, Silizium, Lithium, Fluor, Kohlensäure oder
Kieselsäure enthalten sein. (3,4)
SENSORIK
WASSER IST WEDER GERUCH- NOCH GESCHMACKLOS
Wasser wird wie Wein mit allen Sinnen und eigener Terminologie beurteilt: Farbe, Geruch, Geschmack - und Wirkung.
Optisch präsentieren sich Mineral- und Heilwässer klar und mit unterschiedlicher Perlage. Der Geruch wird von neutral, dezent bis intensiv definiert. Manche Mineral- und Heilwässer erinnern im Duft an einen Hauch von Schwefel oder salzige Gischt. Geschmack und Haptik spielen sensorisch die Hauptrolle. Niedrig mineralisierte Wässer erkennt man an einer leichten Bittere im Abgang, mittel mineralisierte Wässer wirken harmonisch und ausgewogen, hoch mineralisierte Wässer schmecken harmonisch bis dominant. Somit ist auch der Körper eines Mineral- und Heilwassers von schlank bis kräftig einzustufen. Der CO2-Gehalt zeigt sich von still bis prickelnd, mit ausgewogener bis pitzelnder Perlage.
WASSER PAIRINGS
Spannend ist Mineral- und Heilwasser als alkoholfreie Getränke- bzw. Speisenbegleitung.
Dazu gibt es wie bei Wein oder Bier die Harmonie- oder Kickvariante. Wässer mit
ausgewogener Mineralisierung zwischen 500 – 1500 mg/l sind meist sehr angenehme und vielseitige Begleiter.
Für überraschende Genussmomente muss ich die Wirkung der Inhaltsstoffe kennen. Es geht um die richtige Wahl für einen gut gekühlten und moussierenden Aperitif bis zum
sulfathaltigen Digestif. Nicht jedes Wasser passt zum Mischen, für Tee-Infusionen, zu
Kaffeegetränken oder Edelbränden, zu im Stahltank gereiften oder in Barriquefässern
ausgebauten Weinen. Perfekt eignen sich Mineral- und Heilwasser als Filler bei Cocktails bis zu Süßweinen oder besonderen Bierstilen.
Ich muss wissen, was Hydrogencarbonat, Kohlensäure oder eine hohe Mineralisierung
speziell in Kombination mit Säuren oder Röstprodukten bewirken. Der Mineralstoff- und CO2-Gehalt darf auf keinen Fall mit Säuren oder Tanninen konkurrieren.
In jedem Fall verdienen es Mineral- oder Heilwasser, in einem genauso schönen Glas
präsentiert zu werden, wie Wein, Bier oder Edelbrände. Besonders ist eine Wasserkarte mit der Beschreibung von Quelle, Inhaltsstoffen, Geschmack und Empfehlungen.
WARUM REGELMÄSSIGES TRINKEN SINN MACHT
Über die Hälfte unseres Körpers besteht aus Wasser und braucht täglich Wasser, um einwandfrei funktionieren zu können.
Häufige Symptome für Wassermangel sind Müdigkeit, ein trockener Mund, Kopfschmerzen oder Vergesslichkeit. Getränke unterstützen auch den Kreislauf.
Der Körper kann Mineralstoffe und Spurenelemente nicht selbst herstellen, sie müssen über die Nahrung bzw. Mineral- und Heilwasser zugeführt werden, da sie einen großen Einfluss auf Stoffwechsel, Nerven, Hirn und Psyche haben.
Ein guter Start in den Tag beginnt mit einem Glas Wasser. CO2 beschwingt die Gedanken und ist gut für den Kreislauf, besonders in Kombination mit Natrium. Regelmäßig über den Tag verteilt getrunken, noch bevor das Durstgefühl eintritt. Aber am Abend empfiehlt sich stilles Wasser für einen guten Schlaf.
WASSER ZIELGRUPPEN
Mineral- und Heilwässer sind für alle Personen- und Altersgruppen und
Ernährungsvarianten zielgruppenspezifisch einsetzbar.
Als Sportlerwasser mit Calcium, Magnesium, Hydrogencarbonat und Natrium oder
harmonisch mineralisiertes Familienwasser, für Schule, Sport und Beruf. Als Wellness- oder Schönheitswasser mit Silicium für Haut, Haare, Nägel. Niedrige Mineralisationen
unterstützen das Entschlacken, hohe Mineralisation mit über 1500 mg pro wird gerne als Trinkkur eingesetzt, Hydrogencarbonat als natürlicher Säurepuffer und gegen Sodbrennen oder Lithiumwasser wirkt nachgewiesene stimmungsaufhellend. (3,4)
Bei Milch-Allergien oder -Unverträglichkeiten können die Mineralstoffdepots auf diese
Weise gut gefüllt werden.
VERPACKUNG & WERKSTOFFKREISLAUF VON WASSER
Die Art der Verpackung ist meist anlassbedingt gewählt.
Der Transportweg ergibt hinsichtlich Nachhaltigkeit und CO2-Ausstoß innerhalb eines Radius von ca. 100 km für die inerte Glasflasche leichte Vorteile. Darüber hinaus ist PET mit mind. 50 % Recyclat etwas vorne. Wichtig ist in beiden Fällen die Rückführung als Sekundärrohstoff in den Wertstoffkreislauf. (5)
Im gastronomischen Setting vermittelt die Verwendung der Glasflasche in Kombination mit einem schönen Wasserglas oder Stielglas Wertigkeit.
Begleitendes Gesundheitsmanagement
Ich sehe besonders Mineral- und Heilwässer als wichtigen Part des körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens.
Sie halten uns fit und gesund und beeinflussen Konzentration, Merkfähigkeit, Denkvorgänge, Stimmung und Stoffwechsel positiv.
Mit dem steigenden Alter verringert sich unser Körperwasser-Anteil von 60-70 %, doch für unser physisches und psychisches Wohlbefinden ist Wasser essentiell.
Wassertrinken ist begleitendes Gesundheitsmanagement - neben Ernährung, Bewegung und Entspannung. Mit dem besonderen Plus an Mineralstoffen und null Kalorien. Tag für Tag und für uns alle!
Quellenangabe bzw. Literatur zum Nach- und Weiterlesen
(1) Österreichisches Lebensmittelbuch, B 17 Abgefüllte Wässer (2024). Abgerufen am 18.03.2024 von https://www.lebensmittelbuch.at/lebensmittelbuch/b-17-abgefuellte-waesser.html
(2) RIS Mineral- und Quellwasserverordnung (2024). Abgerufen am 18.03.2024 von https://www.ris.bka.gv.at/NormDokument.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=200000
03&Artikel=&Paragraf=13&Anlage=&Uebergangsrecht=
(3) Deutsche Heilbrunnen im Verband Deutscher Mineralbrunnen e.V. (2024). Bioverfügbarkeit von Heilwasser. Abgerufen am 18.03.2024 von https://www.heilwasser.com/wp-content/uploads/infoblatt-heilwasser-
bioverfuegbarkeit.pdf
(4)
Deutsche Heilbrunnen im Verband Deutscher Mineralbrunnen e.V. (2024). Calcium Bioavailability from Mineral Waters with Different Mineralization in
Comparison to Milk and a Supplement (2017). Abgerufen am 10.03.2024 von https://www.heilwasser.com/studie/calcium-bioavailability-from-mineral-waters-
with-different-mineralization-in-comparison-to-milk-and-a-supplement/
(5) Ökobilanz für Gebinde aus PET und anderen Materialien. Studie von c7-consult für
ALPLA LCA Packaging. Endbericht vom 9. April 2019, mit Update vom 26. August 2019. Abgerufen am 18.03.2024 von file:///C:/Users/gerli/Downloads/ALPLA%20LCA%20Packaging%20Report%20&%20Review%20(1.2)%20(1).pdf
(6) Rechtsinformation des Bundes. Landesrecht konsolidiert Steiermark: Gesamte Rechtsvorschrift für Steiermärkisches Heilvorkommen- und Kurortegesetz, Fassung vom 02.07.2024. Abgerufen am 18.03.2024 https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=LrStmk&Gesetzesnummer=20000421
(7) Abschlussbericht der Studie Bioverfügbarkeit von Mineralstoffen aus natürlichen Mineralwässern, Wien 1997. Dr. C. Ekmekdoglu, Univ. Prof. W. Marktl
(8) Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Mineralwasser – Lebensmittel von ursprünglicher Reinheit. Abgerufen am 18.03.2024
https://www.bvl.bund.de/DE/Arbeitsbereiche/01_Lebensmittel/04_AntragstellerUnternehmen/12_Wasser_Mineralwasser/02_Mineralwasser/lm_Mineralwasser_basepage.html?nn=11036512
(9) Studien zur Mineralstoffforschung. Deutsche Heilbrunnen im Verband Deutscher Mineralbrunnen e.V., 2024. Abgerufen am 18.03.2024
https://www.heilwasser.com/forschung/studien-zur-mineralstoff-forschung/
(10) Rechtsinformation des Bundes. Bundesrecht konsolidiert: Gesamte Rechtsvorschrift für Trinkwasserverordnung, Fassung vom 03.07.2024. Abgefragt am 18.03.2024. https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=20001483%20&ShowPrintPreview=True